Maserati hat beim Goodwood Festival of Speed seine beiden überarbeiteten Supersportwagen vorgestellt: den MCPURA als Coupé und den MCPURA Cielo mit offenem Glasdach.
Beide Varianten basieren auf dem bekannten MC20, wurden aber in vielen Bereichen sichtbar weiterentwickelt – optisch wie technisch.
MCPURA & MCPURA Cielo
Das Carbon-Monocoque bildet weiterhin das Rückgrat beider Modelle, gefertigt wird es gemeinsam mit dem italienischen Verbundwerkstoff-Spezialisten TTA Adler. Angetrieben werden die Sportler vom 3,0-Liter-V6-Biturbo „Nettuno“, der 630 PS bei 7.500 U/min und ein maximales Drehmoment von 720 Nm liefert.
Maserati setzt hier auf eine Kombination aus Trockensumpfschmierung und Vorkammer-Verbrennung mit Doppelzündung, um Leistung, Verbrauch und Emissionen möglichst effizient in Einklang zu bringen. Das Leistungsgewicht beträgt 2,33 kg/PS beim Coupé und 2,48 kg/PS beim Cielo. Die Fahrleistungen sprechen für sich: 0–100 km/h in 2,9 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 325 km/h beim Coupé und 320 km/h beim Cielo.
Damit reihen sich die Modelle klar in der Oberklasse ein – auch preislich. Zwar hat Maserati noch keine offiziellen Preise genannt, doch als Orientierung gelten die bisherigen MC20-Modelle. In der Schweiz kostet das Coupé rund 260.000 Franken, was etwa 245.000 €, und das Cabrio knapp 300.000 Franken, also etwa 280.000 € entspricht. Günstig geht anders.
Neue Lackierungen und überarbeitete Karosserie
Optisch unterscheiden sich MCPURA und MCPURA Cielo deutlich vom Vorgänger. Besonders an der Front wurde gefeilt: Die Shark Nose kommt jetzt entschärfter daher, lehnt sich aber an das Design des GT2 Stradale an.
Die neue Heckschürze ist exklusiv für den MCPURA entwickelt worden. Optional gibt’s jetzt auch einen größeren Heckspoiler, der vor allem für Fahrten auf der Rennstrecke sinnvoll sein dürfte.
Als optisches Highlight bei der Vorstellung galt die neue Lackierung AiAqua Rainbow – ein schimmernder Blauton, der je nach Lichteinfall einen Regenbogeneffekt erzeugt. Neu im Programm ist auch der knallige Farbton Devil Orange. Dazu kommen zehn weitere Farben, darunter Grigio Mistero, Blu Infinito oder Rosso Vincente.
Innenraum: viel Alcantara und sportliches Feeling
Im Innenraum setzt Maserati auf eine edel-sportliche Atmosphäre mit viel Alcantara. Nicht nur die Sitze, sondern auch Türen, Armaturenbrett und Teile des Lenkrads sind damit bezogen.
Das Lenkrad wurde überarbeitet, orientiert sich nun stark am Rennmodell GT2 und hat eine abgeflachte Oberseite. Optional ist es mit LED-Schaltanzeige erhältlich, bei der Alcantara durch Carbon ergänzt wird. Startknopf und Launch Control befinden sich direkt am Lenkrad – ganz im Sinne eines modernen Sportwagens.
Die Schaltwippen sind standardmäßig aus dunklem Aluminium, mit dem Carbon-Paket auch aus Kohlefaser. Alles wirkt durchdacht und fahrerorientiert, ohne überladen zu wirken.
MCPURA Cielo: Offen fahren mit Hightech-Glasdach
Statt Stoff oder Blech setzt der Cielo auf ein elektrochromes Glasdach. Damit kann man per Touchscreen zwischen transparent, matt oder komplett offen wechseln. Der Öffnungs- und Schließvorgang dauert nur 12 Sekunden und funktioniert bis 50 km/h – ideal für spontane Sonnenmomente.
Trotz des Glasdachs bleibt die Steifigkeit des Chassis dank Carbon-Monocoque erhalten. Das Leergewicht steigt im Vergleich zum Coupé nur moderat auf 1.560 kg – angesichts der Ausstattung mehr als akzeptabel.
Verbrauch und Technik
Der kombinierte Verbrauch liegt laut Maserati beim Coupé bei 11,5 l/100 km, der Cielo benötigt geringfügig mehr mit 11,7 l/100 km. Die Kraft wird über ein 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe an die Hinterräder übertragen. Fünf Fahrmodi stehen zur Wahl: GT, WET, SPORT, CORSA und ESC OFF.
Während GT den Alltag angenehmer machen soll, geht’s im CORSA-Modus ordentlich zur Sache. Wer ganz auf Nummer Eigenverantwortung setzen will, kann die elektronische Stabilitätskontrolle komplett abschalten.
Fazit: Mehr als nur ein Facelift
Der Maserati MCPURA und der MCPURA Cielo sind keine reinen Modellpflegen. Die überarbeitete Technik, das neu abgestimmte Design und die clevere Dachlösung beim Cielo zeigen, dass Maserati den Supersportler ernsthaft weiterentwickelt hat.
Die Preise dürften wie beim MC20 hoch bleiben, doch wer das nötige Kleingeld mitbringt, bekommt dafür ein italienisches Powerpaket mit Stil, Charakter und ordentlich Dampf. Bild- und Videonachweis/Quelle: Maserati