Porsche setzt ein Ausrufezeichen in Sachen Elektromobilität – und das nicht irgendwo, sondern auf der traditionsreichen Bergrennstrecke von Shelsley Walsh.
Dort jagte der Cayenne Electric, noch stark getarnt, einen neuen Rekord für SUV-Fahrzeuge und unterstrich gleichzeitig, dass Elektropower längst nicht mehr nur Reichweite und Sparsamkeit bedeutet, sondern ganz klar auch Dynamik, Kontrolle und Nutzwert.
Performance trifft Alltag
Die Filmkulisse hätte nicht besser gewählt sein können: eine der ältesten aktiven Motorsportstrecken der Welt, eng, steil und gnadenlos – nur 3,5 m breit, bis zu 16,7 % Steigung auf knapp 914 m Länge.
Genau hier durfte der seriennahe Prototyp zeigen, was in ihm steckt. Pilotiert wurde er von Gabriela Jílková, Entwicklungsfahrerin für Porsche, die mit einer Zeit von 31,28 Sekunden die bisherige SUV-Bestmarke deutlich unterbot – um über 4 Sekunden. Die ersten 18,3 m absolvierte der elektrische Cayenne in 1,94 Sekunden – ein Wert, der sonst eher bei Spezial-Rennwagen mit Slicks zu finden ist.
Und das mit handelsüblichen Sommerreifen. Laut Porsche ist die Serienversion des Cayenne Electric zwar noch in der Abstimmungsphase, aber Antrieb und Ausstattung des Rekordfahrzeugs seien bereits seriennah gewesen.
Porsche Active Ride als Gamechanger
Ein zentraler Bestandteil des neuen Fahrgefühls: das System Porsche Active Ride. Es sorgt dafür, dass das Fahrzeug selbst bei heftigen Brems-, Lenk- oder Beschleunigungsmanövern praktisch waagerecht bleibt.
Das aktive Fahrwerk passt sich permanent an und verteilt die Radlasten so optimal, dass der Kontakt zur Straße nie verloren geht – auch nicht bei einem Sprint durch einen engen Hügelkurs. Der Unterschied ist spürbar: mehr Komfort, mehr Kontrolle, mehr Dynamik.
Alltagstauglichkeit wie ein Verbrenner – nur besser
Performance ist das eine, aber Porsche will mit dem Cayenne Electric keine Kompromisse eingehen. Und das zeigt sich eindrucksvoll beim Thema Nutzwert. Der britische Moderator Richard Hammond nutzte den Prototyp im Filmdreh, um einen Oldtimer samt Anhänger mit einem Gesamtgewicht von rund 3 Tonnen zu transportieren.
Der Cayenne Electric zog die Fuhre mühelos – ein klares Signal an alle, die Elektromobilität mit Einschränkungen beim Ziehen schwerer Lasten verbinden. Porsche gibt an, dass der neue Cayenne Electric eine Anhängelast von bis zu 3,5 Tonnen schaffen wird – abhängig von der Konfiguration. Damit zieht er auf Augenhöhe mit den stärksten Verbrennern – und übertrifft viele andere E-SUVs in diesem Segment deutlich.
Elektroantrieb als Schlüssel zur neuen Dynamik
Was man beim Rekordlauf schon ahnen konnte, bestätigt auch Michael Schätzle, Leiter der Baureihe Cayenne: Die Elektrifizierung bringt eine ganz neue Performance-Dimension. Zwar werden Verbrenner- und Hybridvarianten des Cayenne noch viele Jahre im Programm bleiben – für diejenigen, die maximale Dynamik mit vollelektrischem Antrieb suchen, wird der Cayenne Electric neue Maßstäbe setzen.
Porsche hat laut Schätzle bewusst keine Abstriche bei Komfort, Anhängelast oder Offroadtauglichkeit gemacht. Der Anspruch sei, die Stärken des klassischen Cayenne zu übernehmen – und gleichzeitig durch den Elektroantrieb noch bessere Beschleunigung, mehr Präzision und feinfühligere Steuerung zu bieten.
Nächster Auftritt: Goodwood Festival of Speed
Nach der eindrucksvollen Vorstellung in Shelsley Walsh steht der nächste große Auftritt bereits an: Beim Goodwood Festival of Speed, das vom 10. bis 13. Juli 2025 stattfindet, wird der getarnte Cayenne Electric erneut zu sehen sein.
Dort dürften neue Eindrücke folgen – auch zu technischen Daten wie Reichweite, Leistung und Ladegeschwindigkeit, die Porsche bislang noch nicht final veröffentlicht hat. Alle weiteren Infos gibt’s im Video. Bild- und Videonachweis/Quelle: Porsche