Mazda bringt mit dem 6e ein vollelektrisches Mittelklassefahrzeug auf den europäischen Markt, das vor allem mit seinem Design Eindruck macht. Entwickelt wurde das Modell gemeinsam mit dem chinesischen Hersteller Changan.
Während sich Mazda bisher eher vorsichtig im Bereich Elektromobilität zeigte, markiert der 6e den Schritt in eine neue Richtung – weg vom SUV-Einerlei, hin zu eleganten Limousinen.
Mazda 6e im Check
Schon beim ersten Blick fällt auf: Der Mazda 6e ist kein typischer Stromer. Flach, nur 1,5 m hoch, mit klaren Linien, rahmenlosen Türen und auffälligem Kühlergrill samt LED-Lichtspiel.
Die Proportionen wirken sportlich, fast wie bei einem Coupé. Die Leuchten sind schmal gezeichnet, der gesamte Auftritt vermittelt Dynamik. Innen geht es hochwertig weiter: Mikrofaser trifft auf Leder und Wildleder, die Armaturentafel ist mit Ziernähten veredelt – eine sehr stimmige Kombination für ein Fahrzeug dieser Klasse.
Akku, Leistung, Reichweite
Unter der Haube bleibt es etwas nüchterner. Mazda bietet zwei Leistungsvarianten an: 245 PS und 258 PS, beide mit Hinterradantrieb. Beim Drehmoment stehen 320 Nm zur Verfügung. Die stärkere Variante kommt mit einem 80-kWh-Akku, die Basisversion mit 69 kWh.
Überraschend: Die kleinere Batterie lädt deutlich schneller, nämlich mit bis zu 165 kW statt der nur 90 kW der Long-Range-Version. Das bedeutet: Während die Basis in kurzer Zeit aufgeladen ist, benötigt die große Version laut Mazda 47 Minuten, um von 10 auf 80 % zu kommen – ziemlich langsam für diese Klasse.
Die Reichweitenangaben liegen bei 480 km für die 69-kWh-Version und 550 km für den großen Akku. In der Realität waren bei 71 % Ladestand etwa 335 km Reichweite ablesbar, was solide ist. Der Verbrauch liegt laut Fahrern bei etwa 18 kWh/100 km, was etwas über dem WLTP-Wert liegt – aber völlig in Ordnung für ein fast 2 Tonnen schweres Auto.
Fahrverhalten
Sportlich? Eher nicht. Der Mazda 6e bietet ein gelassenes Fahrerlebnis, beschleunigt in 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 175 km/h. Das Fahrwerk ist auf Komfort abgestimmt, die Lenkung eher leichtgängig. Vor allem auf der Autobahn zeigt der 6e seine Stärken. Mit 2,9 m Radstand bietet er gute Laufruhe, obwohl Querfugen im Innenraum deutlich spürbar bleiben.
Innenraum und Bedienung
Der Innenraum überzeugt durch eine gute Materialwahl und solide Verarbeitung. Das Infotainment erinnert an das System im CX-5, wurde aber leicht verändert. Schriftart und Menüführung wirken chinesisch, sind aber funktional. Alle wichtigen Assistenten lassen sich schnell deaktivieren, die Bedienung ist einfach und intuitiv.
Preis und Ausstattung
Mazda verlangt ab etwa 45.000 € für den 6e, was angesichts der Serienausstattung fair erscheint. Mit dabei: LED-Licht, Navi, Head-up-Display, Panorama-Glasdach, elektrische Heckklappe, Soundsystem mit 14 Lautsprechern, Klima-Sitze, schlüsselloser Zugang und jede Menge Assistenzsysteme. Wer die besonders edlen Sitze aus dem Testwagen möchte, muss etwa 2.000 € extra einplanen.
Fazit: Der Mazda 6e ist nicht der dynamischste Stromer, aber ein stilsicheres, gut ausgestattetes Mittelklassemodell, das sich angenehm vom üblichen SUV-Einerlei abhebt. Alle weiteren Infos gibt’s wie immer im Video. Bild- und Videonachweis/Quelle: Mazda