Dethleffs plant den Marktstart seines ersten serienreifen Elektro-Wohnmobils bis 2028. Der e.home Eco soll eine Reichweite von 400 km bieten – ein beachtlicher Sprung gegenüber der derzeitigen Studienbasis.
Aktuell rollt das Konzeptfahrzeug auf Basis des Ford E-Transit (Modelljahr 2023) mit einem 184 PS starken E-Motor und einer WLTP-Reichweite von 240 km.
Dethleffs e.home Eco
Doch der Hersteller setzt auf den schnellen Fortschritt bei Akkus und Ladeinfrastruktur. Ob der Ford E-Transit auch Basis des Serienmodells wird, ist noch nicht entschieden. Dethleffs prüft ebenfalls den Einsatz anderer Transporter wie Fiat Ducato, VW Crafter oder Mercedes Sprinter – jeweils in ihrer elektrischen Ausführung. In jedem Fall bleibt es bei einem teilintegrierten Aufbau, was für Aerodynamik und Gewicht von Vorteil ist.
Strom statt Gas: Kochen, Heizen, Kühlen
Im Innenraum verzichtet der e.home Eco komplett auf Gas. Gekocht wird auf Induktionsfeldern, die Heizung und Klimatisierung übernimmt eine Wärmepumpe – deutlich effizienter als herkömmliche Heizsysteme. Unterstützt wird das Ganze durch eine Solaranlage mit 1700 W Nennleistung, die den Strombedarf abfedert.
Nachhaltigkeit in jedem Bauteil
Dethleffs denkt weiter als nur an den Antrieb. Der Fokus liegt auf einem umfassenden Konzept für ein nachhaltiges Reisemobil. Das fängt bei der Materialwahl an: Im Innenraum kommen Stoffe aus Schafwolle zum Einsatz. Außen setzt man auf Sandwich-Platten mit Flachsfasergewebe, das rund 80 % besser in der CO₂-Bilanz abschneidet als herkömmliche Glasfaser.
Für die Dämmung werden recycelte PET-Flaschen verwendet. Ein kleines Highlight: Die Küchen- und Tischplatten bestehen aus einem Mais-basierten Popcorn-Material, das mit Eichenfurnier beschichtet ist. Trotz der leichten Bauweise hat es ähnliche Eigenschaften wie Sperrholz – nur eben nachhaltiger.
Gewicht und Führerscheinregelung
Das aktuelle Konzeptfahrzeug bringt 3425 kg Leergewicht auf die Waage. Klingt nach viel – doch Dethleffs rechnet mit der Umsetzung einer EU-weiten Führerscheinreform, die es erlaubt, Fahrzeuge bis 4,25 Tonnen mit dem regulären B-Führerschein zu bewegen. Damit wäre trotz Akkugewicht eine brauchbare Zuladung drin.
Kein Neuland für Dethleffs
Ganz neu ist das Thema für Dethleffs nicht. Schon vor knapp 10 Jahren präsentierte man eine erste e.home-Studie mit Solarmodulen.
Auch der E-Coco-Wohnwagen mit eigenem Antrieb und der Plug-in-Hybrid Globevan e.hybrid wurden bereits vorgestellt – in Serie ging bisher jedoch keins dieser Konzepte. Mit dem e.home Eco soll es diesmal wirklich klappen. Bild- und Videonachweis/Quelle: Dethleffs